Zur Geschichte des Lehár Festivals
Nachfolgend finden Sie einen kurzen Überblick über die Geschichte des Lehár Festivals Bad Ischl.
Die Gründungsphase in den 1950er Jahren
Bereits zu Beginn der 1950er Jahre plante man die Durchführung eines Sommerfestivals. Bad Ischl war dazu prädestiniert, zu einem Mittelpunkt der Musiktheaterszene zu werden – die Kaiserstadt blickte schließlich auf eine langjährige Sommertheater-Tradition zurück. In Ergänzung zu den Salzburger Festspielen, deren Schwerpunkte im Schauspiel und in der ernsten Musik liegen sollten in Bad Ischl zukünftig Operettenfestspiele entstehen.
Die tatsächliche Umsetzung der Operettenfestspiele in den 50er Jahren scheiterte jedoch daran, dass nach Ansicht der Initiatoren in Österreich damals ein großer Mangel an ausreichend erlesenen Künstlern herrschte. Außerdem fehlte es an einer Spielstätte.
Ende der 50er Jahre wurde jedoch vorbereitend die Internationale Gesellschaft zur Pflege und Förderung der Operette „Die Operette“ gegründet. Der Verein sollte sich der Aufgabe widmen, die Operette wieder zu beleben und ein Dokumentationszentrum einzurichten.
Eröffnung der „Operettenwochen“ im Jahr 1961
Den Auftakt des Operettenfestivals machte die konstituierende Hauptversammlung des Vereins „Die Operette“ am 29. April 1961. Den Ehrenschutz der Gesellschaft hatten Kammersängerin Maria Jeritza-Seery und Manfred Mautner-Markhof, Präsident war Burgschauspieler Josef Meinrad.
Der Festabend war eine Mischung aus Vorträgen zum Thema Bad Ischl und dessen Bezug zur Operette. Anschließend wurde ein dreistündiges Festkonzert mit dem Titel „Die Operette lebt“ präsentiert.
Die musikalische und künstlerische Leitung, sowie die Intendanz der ersten „Operettenwochen“ übernahm Eduard Macku. Auf dem Spielplan standen neben Kálmáns „Die Csárdásfürstin“ drei Werke des Ischler Ehrenbürgers Franz Lehár: „Paganini“, „Das Land des Lächelns“ und „Die lustige Witwe“. Der damals 57jährige Johannes Heesters stand als Publikumsliebling in seiner Paraderolle als Graf Danilo auf der Bühne. Das Programm wurde mit einem Operettenball und einem Musikfest zu Ehren des Komponisten Johann Strauß ergänzt. Das Abschlusskonzert am 27. August 1961 präsentierte unter dem Titel „Operettenmelodien von heute“ ausschließliche Werke von lebenden österreichischen Operettenkomponisten.