Short Operettas

Operette in 20 Minuten
Spielort
Lehártheater Bad Ischl

Salzkammergut 2024

Die Universität Mozarteum Salzburg, das Ensemble Multilatérale, die Kulturhauptstadt Bad Ischl – Salzkammergut 2024 und das Lehár Festival Bad Ischl laden Komponist*innen /Librettist*innen ein, sich mit dem neuen Format „Short Operetta“, Operette in 20 Minuten, auseinanderzusetzen.

Die Geschichte der Operette ist europäisch und vor allem jüdisch geprägt. Sie diente im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert als unterhaltsames, gesellschaftskritisches Format. Durch den 2. Weltkrieg ging jedoch der ursprüngliche Charakter verloren. Ist die Operette ein Auslaufmodell? Oder birgt sie zeitgenössisches Potential? Wie sieht die Operette von heute aus?

Unter dem Thema „Böse Operette – it is too beautiful to think the bad soll es zur Auseinandersetzung und Aufarbeitung des kulturellen Gedächtnisses mit Fokus auf die Geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts kommen. Eine wesentliche Rolle spielt hier der Humor, der böse, kritisch, komisch und eine Auseinandersetzung mit unserer Gesellschaft sein sollte.

Im Rahmen eines Wettbewerbs sollen drei Short-Operetten im Juli 2024 in Kooperation im Lehár Theaterzur Aufführung kommen, deren Themen / Story sich auf die Grundidee und Programmlinien zur Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024 beziehen.

Die Ausschreibung des Wettbewerbs richtete sich an junge Künstler*innen, die bereits ausgebildet am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn stehen.

Die Gewinner Projekte:

„The Bat Bomb“
Konzept und Komposition: Alexander Schweiß
Konzept und Libretto: Lena Reißner

Fledermäuse als Bomben, ein Zahnarzt mit einem irrwitzigen Plan und ein geheimes Militärgelände: Basierend auf einer wahren Begebenheit verfolgt „The Bat Bomb“ den ungewöhnlichen Plan von Lytle S. Adams, der nach dem Angriff auf Pearl Harbor dem Präsidenten in einem Brief vorschlägt, Fledermäuse als lebende Brandbomben einzusetzen. Die Zustimmung Roosevelts führt zur Einrichtung eines Militärgeländes in New Mexico und zur Bildung des Teams „X-Ray“ unter der Leitung von Doc. Adams: Zahnarzt, Erfinder und Patriot.
Im Mai 1942 testet das Team die mit selbstauslösenden Brandbomben ausgestatteten, gekühlten Fledermäuse. Doch das skurrile Unterfangen nimmt eine unerwartete Wendung, als einige der Fledermäuse aus ihrer Kälteruhe erwachen und davonfliegen.
„The Bat Bomb“ wagt einen humorvollen Blick auf eine wahnwitzige Erfindung und ihre historischen Umstände. Die massenhafte Hingabe der amerikanischen Bevölkerung bietet einen eigenartigen Einblick in die Dynamik des Kriegspatriotismus. Angesteckt von blindem Hass entwickelt ein Volk absurde Ideen, ohne Rücksicht auf Verluste.

„GOLDAUSTRUD’L oder `Die sch(t)rumpfende Stadt’“ nach dem Libretto „Die schrumpfende Stadt
Komposition: Tanja Elisa Glinsner
Libretto: Lea Willeke

Die schrumpfende Stadt erzählt von einem Urlaubsort, dessen Bewohner mit den absurden Auswirkungen einer mysteriösen Substanz konfrontiert sind: Ihre kleine Stadt schrumpft! Der Alltag gestaltet sich zunehmend skurril – und die Bewohner fragen sich: Wo kommt die Substanz her? Was will sie uns sagen? Und vor allem: Wie werden wir sie wieder los?
Menschen, die sich bislang nicht einmal gegenseitig zugehört haben, müssen nun gemeinsam am gleichen Strang ziehen. Das alles läuft nicht ohne Humor, und mit (anspielungsreicher) Musik geht sowieso alles besser!

„L’écosystème humain?“
Komposition: Fernando Strasnoy
Libretto: Giuliana Kiersz

„L’écosystème humain?“ ist eine Operette, die die Diskurse der derzeit wachsenden rechtsextremen Bewegungen in Europa aus einer dekolonisierenden lateinamerikanischen Perspektive analysiert. Die Operette vereint Elemente der Soziologie, Mikronarrative, Humor, Kritik und die potenzielle Verschmelzung von Text und musikalischer Komposition, wodurch ein dritter Ausdrucksbegriff entsteht. Basierend auf dem Konzept des „Nano“ als kompositorische Achse, einem minimalen Fugenpunkt mit großer Komplexität, streben wir eine Dramaturgie, Szenografie und Musik an, die auf mehreren Dualitäten basieren. Das Libretto wird Ausschnitte aus Reden rechtsextremer Bewegungen in ganz Europa zitieren, um die Gewalt und Paradoxie ihrer Narrative aufzuzeigen. Angesichts des weltweiten Wachstums rechtsextremer Bewegungen ist es unserer Meinung nach von entscheidender Bedeutung, politische Diskurse zu reflektieren, um zu verstehen, welche politische Richtung wir einschlagen, warum und wie wir ihnen entgegentreten können – sowohl durch Konstruktion als auch Dekonstruktion von Diskursen. Das Genre „Operette“ bietet uns die Möglichkeit, die potenziellen „menschlichen Ökosysteme“, die wir schaffen, zu erforschen, zu parodieren und immer wieder zu hinterfragen, um mögliche künstlerische Antworten zu entwickeln.

Ensemble Multilatérale, Student*innen der Universität Mozarteum Salzburg (Künstler*innen)
Thomas Enzinger (Lehár Festival Bad Ischl), Elisabeth Gutjahr und Christoph Lepschy (Universität Mozarteum Salzburg) (Projektverantwortliche)
Angela Schweiger (Produktionsleitung)
Alexander Charim (Kurator, Projektleitung)
Sonja Zobel und Martina Rothschädl (Programmleitung Darstellende Künste und Literatur)
Thorsten Schwarz (Assistenz)

> KARTEN

Short Operettas - Logofooter

Di, 02.07.19.30 UhrLehártheater
Mi, 03.07.15.00 UhrLehártheater
Mi, 03.07.19.30 UhrLehártheater

Salzkammergut 2024

Die Universität Mozarteum Salzburg, das Ensemble Multilatérale, die Kulturhauptstadt Bad Ischl – Salzkammergut 2024 und das Lehár Festival Bad Ischl laden Komponist*innen /Librettist*innen ein, sich mit dem neuen Format „Short Operetta“, Operette in 20 Minuten, auseinanderzusetzen.

Die Geschichte der Operette ist europäisch und vor allem jüdisch geprägt. Sie diente im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert als unterhaltsames, gesellschaftskritisches Format. Durch den 2. Weltkrieg ging jedoch der ursprüngliche Charakter verloren. Ist die Operette ein Auslaufmodell? Oder birgt sie zeitgenössisches Potential? Wie sieht die Operette von heute aus?

Unter dem Thema „Böse Operette – it is too beautiful to think the bad soll es zur Auseinandersetzung und Aufarbeitung des kulturellen Gedächtnisses mit Fokus auf die Geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts kommen. Eine wesentliche Rolle spielt hier der Humor, der böse, kritisch, komisch und eine Auseinandersetzung mit unserer Gesellschaft sein sollte.

Im Rahmen eines Wettbewerbs sollen drei Short-Operetten im Juli 2024 in Kooperation im Lehár Theaterzur Aufführung kommen, deren Themen / Story sich auf die Grundidee und Programmlinien zur Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024 beziehen.

Die Ausschreibung des Wettbewerbs richtete sich an junge Künstler*innen, die bereits ausgebildet am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn stehen.

Die Gewinner Projekte:

„The Bat Bomb“
Konzept und Komposition: Alexander Schweiß
Konzept und Libretto: Lena Reißner

Fledermäuse als Bomben, ein Zahnarzt mit einem irrwitzigen Plan und ein geheimes Militärgelände: Basierend auf einer wahren Begebenheit verfolgt „The Bat Bomb“ den ungewöhnlichen Plan von Lytle S. Adams, der nach dem Angriff auf Pearl Harbor dem Präsidenten in einem Brief vorschlägt, Fledermäuse als lebende Brandbomben einzusetzen. Die Zustimmung Roosevelts führt zur Einrichtung eines Militärgeländes in New Mexico und zur Bildung des Teams „X-Ray“ unter der Leitung von Doc. Adams: Zahnarzt, Erfinder und Patriot.
Im Mai 1942 testet das Team die mit selbstauslösenden Brandbomben ausgestatteten, gekühlten Fledermäuse. Doch das skurrile Unterfangen nimmt eine unerwartete Wendung, als einige der Fledermäuse aus ihrer Kälteruhe erwachen und davonfliegen.
„The Bat Bomb“ wagt einen humorvollen Blick auf eine wahnwitzige Erfindung und ihre historischen Umstände. Die massenhafte Hingabe der amerikanischen Bevölkerung bietet einen eigenartigen Einblick in die Dynamik des Kriegspatriotismus. Angesteckt von blindem Hass entwickelt ein Volk absurde Ideen, ohne Rücksicht auf Verluste.

„GOLDAUSTRUD’L oder `Die sch(t)rumpfende Stadt’“ nach dem Libretto „Die schrumpfende Stadt
Komposition: Tanja Elisa Glinsner
Libretto: Lea Willeke

Die schrumpfende Stadt erzählt von einem Urlaubsort, dessen Bewohner mit den absurden Auswirkungen einer mysteriösen Substanz konfrontiert sind: Ihre kleine Stadt schrumpft! Der Alltag gestaltet sich zunehmend skurril – und die Bewohner fragen sich: Wo kommt die Substanz her? Was will sie uns sagen? Und vor allem: Wie werden wir sie wieder los?
Menschen, die sich bislang nicht einmal gegenseitig zugehört haben, müssen nun gemeinsam am gleichen Strang ziehen. Das alles läuft nicht ohne Humor, und mit (anspielungsreicher) Musik geht sowieso alles besser!

„L’écosystème humain?“
Komposition: Fernando Strasnoy
Libretto: Giuliana Kiersz

„L’écosystème humain?“ ist eine Operette, die die Diskurse der derzeit wachsenden rechtsextremen Bewegungen in Europa aus einer dekolonisierenden lateinamerikanischen Perspektive analysiert. Die Operette vereint Elemente der Soziologie, Mikronarrative, Humor, Kritik und die potenzielle Verschmelzung von Text und musikalischer Komposition, wodurch ein dritter Ausdrucksbegriff entsteht. Basierend auf dem Konzept des „Nano“ als kompositorische Achse, einem minimalen Fugenpunkt mit großer Komplexität, streben wir eine Dramaturgie, Szenografie und Musik an, die auf mehreren Dualitäten basieren. Das Libretto wird Ausschnitte aus Reden rechtsextremer Bewegungen in ganz Europa zitieren, um die Gewalt und Paradoxie ihrer Narrative aufzuzeigen. Angesichts des weltweiten Wachstums rechtsextremer Bewegungen ist es unserer Meinung nach von entscheidender Bedeutung, politische Diskurse zu reflektieren, um zu verstehen, welche politische Richtung wir einschlagen, warum und wie wir ihnen entgegentreten können – sowohl durch Konstruktion als auch Dekonstruktion von Diskursen. Das Genre „Operette“ bietet uns die Möglichkeit, die potenziellen „menschlichen Ökosysteme“, die wir schaffen, zu erforschen, zu parodieren und immer wieder zu hinterfragen, um mögliche künstlerische Antworten zu entwickeln.

Ensemble Multilatérale, Student*innen der Universität Mozarteum Salzburg (Künstler*innen)
Thomas Enzinger (Lehár Festival Bad Ischl), Elisabeth Gutjahr und Christoph Lepschy (Universität Mozarteum Salzburg) (Projektverantwortliche)
Angela Schweiger (Produktionsleitung)
Alexander Charim (Kurator, Projektleitung)
Sonja Zobel und Martina Rothschädl (Programmleitung Darstellende Künste und Literatur)
Thorsten Schwarz (Assistenz)

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